Lebensphase Student, Lehrer, Selbständiger

Die Frühlingszeit scheint wie im Flug zu vergehen. Erst noch war ich in den Skiferien und jetzt ist bereits die Hälfte des Studiensemesters um. Diese 14 Wochen jeweils im Frühling und im Herbst sind schon besonders, denn sie sind vollgepackt mit Terminen, Vorlesungen, Meetings, Todos, Projekten und Arbeiten. An der PH befasse ich mich in kurzer Zeit mit einer Vielzahl von Themen zu Didaktik, Lernen und Schule allgemein, aber auch zu den Inhalten der Fächer, die ich unterrichten werde. Am Montag Eigenschaften von Datenbanken, dienstags Erkenntnisse der letzten Marsmissionen und am Donnerstag die Interpretation einer Wetterkarte - diese Vielfalt begeistert mich als neugierigen Lerner.

Nur habe ich ein Problem: Ich will zu viel. Denn die drei genannten Themen machen nur jeweils einen Vierzehntel von einem Seminar aus. Neun besuche ich insgesamt in diesem Semester. Nun könnte ich für viele der behandelten Inhalte problemlos weitere Stunden aufwenden, indem ich Unterlagen dazu studiere und Videos darüber schaue, einfach weil ich den Stoff spannend finde. Aber neben dem Studium unterrichte ich noch, beschäftige mich im Rahmen meiner Selbständigkeit immer wieder mit ebenso spannenden IT-Projekten, mein soziales Netzwerk ist mir selbstverständlich auch sehr wichtig und in meine Hobbys möchte ich am liebsten auch noch mehr Zeit reinstecken.

Aber an genau dieser scheint es mir zu mangeln. Am liebsten hätte ich wochentags mehr Zeit. Da das aber unrealistisch ist, muss eine andere Lösung her. Wie wäre es mit einer Woche oder einem Monat bezahlter “Ferien” nach diesen 14 Wochen, in welcher ich das Gelernte und Erfahrene nochmals durchgehen und verarbeiten könnte? Ein Monat ist mir nicht möglich, aber wieso nicht ein paar (vereinzelte) Tage? So oder so wird schnell klar, dass das keine wirkliche Lösung für mein Problem darstellt. Denn mehr Zeit krieg ich nicht. Stattdessen sollte ich weniger wollen. Aber eigentlich will ich nicht weniger wollen, weil es schwierig ist, sich gegen etwas zu entscheiden, das man mag. Wie gehe ich also mit diesem Konflikt um? Wie manage ich all meine Interessen, Arbeit, Studium, Hobbys und Freundschaften so, dass nicht nur nichts zu kurz kommt, sondern dass es optimal und harmonisch aufgeht? Diese Frage beschreibt ziemlich gut meine aktuelle Lebensphase und ich glaube, ich bin gerade im Prozess, die Antwort darauf zu lernen.