In diesem Winter bin ich in den Genuss von zwei neuen Wintersportarten gekommen. So habe ich mich vor einigen Wochen im Goms im Langlaufen versucht und gestern ging ich auf der Engstligenalp Eisklettern.
Als Snowboarder bin ich mir gewohnt, ein breites Brett unter meinen Füssen zu haben und nicht zwei dünne Langlauf-Ski. Die ersten zwei Stunden nahm ich Unterricht im Skaten, was mir einen guten Einstieg in diese Sportart und besonders in die wichtige Technik geben sollte und auch gab. Ich fühlte mich für meine Verhältnisse ziemlich gut und konnte das Gleichgewicht einigermassen halten. Die grosse Enttäuschung kam am zweiten Tag. Die Loipe war hart und eher eisig, ganz im Gegensatz zum ersten Tag. Ich kam kaum zwei Meter weit, ohne abzurutschen und fühlte mich, als hätte ich der Langlauf-Unterricht gar nie stattgefunden. Die nächsten Stunden lernte ich auf die harte Tour, dass Langlaufen doch nicht so einfach ist, wie ich es mir gedacht hatte. Am meisten Mühe bereitete mir das Gleiten auf einem Bein. Viele Male fand ich mich auf dem Boden wieder. “Spektakulär” sei ein Sturz gewesen, sagte eine klassische Langläuferin, die gemütlich an mir vorbeilief. Mithilfe einiger Tipps von meiner Freundin und ihrem Vater, beides erfahrene Skater, machte ich schliesslich doch noch Fortschritte an diesem Tag und ging erschöpft, aber mit Hoffnung nach Hause. Hoffnung, dass ich es mit genügend Übung doch noch lernen würde.
Auf den zweiten neuen Wintersport freute ich mich noch mehr. Denn als Kletterer / Boulderer fasziniert mich jede Art des Kletterns. Als ich vom Bruder meines WG-Kollegen erfuhr, dass es auf der Engstligen-Alp eine Eiskletterarena gäbe und er gerne wiedermal eisklettern wollte, mussten wir nicht lange überlegen. Wir machten ein Datum ab und so gingen wir gestern zu dritt voller Freude ans Eis.
Im Vergleich zum Langlaufen war der Einstieg aus meiner Sicht weniger schwierig. Der Umgang mit Steigeisen an den Füssen fiel mir deutlich leichter als mit glatten Ski. Aber ich lernte auch hier meine Lektion: Man muss den Zacken vertrauen. Die haut man nämlich ein bis zwei Zentimeter ins Eis (vielleicht auch weniger) und stemmt sich nachher mit dem ganzen Gewicht darauf. Die körperliche Arbeit sollte man eigentlich mit den Füssen machen. Denn als Anfänger passierte mir der klassische Fehler, dass ich mich mit den Eisgeräten (Pickel) hochziehen wollte, was meine Unterarme sehr schnell ermüden liess. Erst mit der Zeit begann ich, mehr Gewicht auf die Füsse zu verlagern. Apropos Zeit, die verging so schnell, dass wir es kaum merkten. Das ist wohl auch ein Zeichen dafür, dass wir einen Riesenspass hatten.