In diesem Blog geht es nicht ums Eisklettern. Trotzdem habe ich dieses Bild gewählt. Beim Eisklettern braucht es nämlich einiges an Ausrüstung, darunter auch sehr spezifische Dinge wie Steigeisen oder Eisgeräte. Das allein reicht aber noch nicht, es sei denn, man friert gerne. Also: Steigeisenfeste Bergschuhe, Outdoorhose, Funktionsunterwäsche, Midlayer (=warmer Pulli o.ä.), Softshelljacke, Handschuhe, Kappe, Halswärmer, Sonnenbrille, Helm, Seil, Karabiner, Klettergurt, Sicherungsgerät.
Entweder kauft man sich alles, was ziemlich schnell ins Geld geht, man leiht gewisse Dinge aus oder mietet sie. Noch “schlimmer” ist die Materialschlacht bei Hochtouren wie ich sie letztes Jahr gemacht habe (siehe Blog vom Juli 2020) und auch in diesem Jahr wieder vorhabe. Zwei Viertausender sind für den Sommer geplant: das Matterhorn und der Grand Combin.
Da meine Ausrüstung für solche Touren noch nicht optimal ist, habe ich begonnen, mich genauer damit auseinanderzusetzen. Dabei muss ich diverse Entscheidungen fällen: Brauch ich das wirklich? Wie gross ist mein Budget? Welche Qualität ist mir wichtig? Wie gross, schwer, robust, welche Marke soll es sein?
Konkret bin ich auf der Suche nach einem Tourenrucksack sowei einer optimalen Mischung von Funktionsshirt, Fleece, Softshell-, Isolations- und Hardshelljacke. Noch habe ich nichts gekauft oder entschieden, aber ich bin mitten im Prozess. Bei mir sieht das dann so aus, dass ich jede Website der besseren Outdoormarken abklappere, mir alle Jacken etc. anschaue, in Links abspeichere und miteinander vergleiche. Dann lasse ich mich von Leuten beraten, die sich super darin auskennen und schon Erfahrung haben. Schliesslich treffe ich die Entscheidung, wähle das für meine Wünsche perfekte Stück aus und kaufe es oder sie.
Diesen ganzen Ablauf liebe ich. Immer wieder erwische ich mich, wie ich in kurzen Pausen im Alltag auf einer Outdoor-Website eine Jacke ansehe und mir den Kopf darüber zerbreche, ob 560 g Gewicht nicht zu schwer ist… Diese Freude am Perfekten-Stück-Herausfinden habe ich zum Beispiel auch bei Elektronikartikel wie Notebooks oder PC-Komponenten, also überall dort, wo meine Leidenschaft ist. Während ich Stunden damit verbringe, Websites zu durchstöbern, Artikel zu vergleichen und kaum aufhören kann damit, merke ich gar nicht, dass ich dabei sehr viel lerne. Es ist erstaunlich, wie schnell und effizient der Mensch lernt, wenn er sich mit Begeisterung in ein Thema vertieft. Vor einem Monat wären mir Wörter wie Primaloft, Swisswool oder 60-g-Isolierung fremd gewesen. Heute könnte ich selber fast schon andere beraten, wenn es darum geht, den optimalen Rucksack für eine Hochtour zu finden. Das nenn ich mal Lernen, das Spass macht.